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Beitrag vom 22. September 2016

Geltendmachung nachehelichen Unterhalts mehr als 10 Jahre nach Scheidung

Auch über zehn Jahre nach rechtskräftiger Scheidung kann ein nachehelicher Unterhaltsanspruch (erstmalig) geltend gemacht werden. Erforderlich ist jedoch, dass die Voraussetzungen eines Anspruchs auf Unterhalt wegen Krankheit bereits im Zeitpunkt der Scheidung sowie auch in der Folgezeit grundsätzlich ohne zeitliche Lücke vorgelegen haben. Insoweit muss der Unterhaltsbedürftige nachweisen, dass er wegen einer Erkrankung dauerhaft nicht in der Lage war, eiener Erwerbstätigkeit nachzugehen (vgl. BGH FamRZ 2016, 1460).

Beitrag vom 13. September 2016

Ehewohnungszuweisung in der Trennungszeit

Für die Zuweisung der Ehewohnung müssen besondere Umstände vorliegen, die über bloße Unannehmlichkeiten oder Belästigungen, wie  es sie häufig nach der Trennung gibt, hinausgehen. Nach Abwägung der beiderseitigen Interessen der Ehegatten muss der Verbleib des einen Ehegatten zu einer unerträglichen Belastung des anderen Ehegatten führen (OLG Düsseldorf -II 6 UF 42/16)

Beitrag vom 21. April 2012

Die Aufwendungen, die ein umgangsberechtigter Elternteil für Besuchsfahrten zu seinen im Ausland lebenden Kindern hat, gehören nach der aktuellen Rechtsprechung des Bundesfinanzhofes zu den typischen Kosten der Lebensführung und sind daher nicht mehr als außergewöhnliche Belastungen abziehbar

Es handelt sich um eine eher fragwürdige Entscheidung des Bundesfinanzhofes. Die Entscheidung stellt einen Elternteil, der seine Kinder in den Vereinigten Staaten mehrmals im Jahr besucht und dafür Flugkosten und Unterbringungskosten aufzuwenden hat, mit einem Elternteil gleich, dessen Kinder in der direkten Umgebung wohnen und ohne jeden Aufwand vom Haushalt des erziehenden Elternteiles in den Haushalt des umgangsberechtigten Eltern-teiles wechseln können. Die Frage ist durchentschieden bis zum Bundesfinanzhof und deshalb bei der Ausgabenplanung umgangsberechtigter Elternteile, deren Kinder im Ausland leben, zu berücksichtigen.

Beitrag vom 20. April 2012

Es liegt keine wirksame Ergänzung eines handschriftlichen Testamentes vor, wenn der Erblasser die Ergänzungen lediglich auf einer Kopie des Originaltestamentes vorgenommen hat

(Entscheidung des OLG München vom 31.08.2011, 31 EX 179/10)

In dem zu entscheidenden Fall hatte der Erblasser auf einer Kopie seines handschriftlichen Testamentes eigenhändige Vermerke angebracht. Bei der Erteilung des Erbscheines wurde der durch die diese Vermerke Begünstigte nicht in den Kreis der Erben aufgenommen, weil es nach der Auffassung des Gerichtes an der Eigenhändigkeit der Verfügung fehlte.

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Beitrag vom 19. April 2012

Rückforderungsansprüche von Schwiegereltern nach einem Scheitern der Ehe des Kindes mit dem Schwiegerkind

(BGH, Urteil vom 20.07.2011, XII ZR 149/09)

In Abkehr zu seiner früheren Rechtsprechung hatte der Bundesgerichtshof bereits im Jahr 2010 die Zuwendungen von Schwiegereltern an das Schwiegerkind dann nicht mehr als ehe-bezogene Zuwendung behandelt, wenn die Zuwendung um der Ehe des eigenen Kindes willen erfolgt waren. Während Rückforderungen bei ehebezogenen Zuwendungen in der Regel nicht in Betracht kamen, können solche Schenkungen nunmehr wegen Wegfalls der Geschäfts-grundlage (der Ehe) zurückgefordert werden. Daneben kommen auch Bereicherungsansprüche aus § 812 BGB in Betracht. weiterlesen